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APS-C mit 40 MP

Fujifilm X-H2 im Test

Die Neue von Fujifilm legt die Messlatte für die Auflösung von ­APS-C-Sensoren deutlich höher als bisher – auf 40 Megapixel. Mit Blick auf Aus­stattung und Funktionalität entspricht die X-H2 größtenteils der X-H2S. Überdies ­ermöglicht der hochauflösende X-Trans CMOS 5 HR 8K-Videos und Pixel-Shift-­Aufnahmen mit 160 Megapixeln.

Autor: Karl Stechl • 9.12.2022 • ca. 8:35 Min

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Dezember 2022
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Die Fujifilm X-H2.
© Fujifilm

Hohe Sensorauflösung liefert nicht automatisch bessere Bilder. Dennoch schmücken sich Hersteller gern mit Megapixel-Rekorden. Diesmal schießt Fujifilm den Vogel ab und meldet 40 Megapixel auf einem APS-C-Sensor (23,6 x 15,8 mm). Der X-Trans CMOS 5 HR ist ein BSI-Typ wie sein Vorgänger mit 2...

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Pro

  • hohe Auflösung
  • gutes Bedienkonzept
  • hochauflösender Sucher

Contra

  • Schwächen ab ISO 6400

Fazit

Für Fujifilm ist APS-C kein Nebenschauplatz, sondern das Kerngeschäft. Deshalb darf man vermuten, dass der japanische Hersteller mit dem neuen 40-MP-Sensor verstärkt Kleinbildfotografen als potenzielle Klientel ins ­Visier nehmen will. Zwar ist die X-H2 etwa so groß wie die Sony A7 IV oder die Panasonic S5, doch lässt sich mit APS-C-Objektiven durchaus Geld, Platz und Gewicht ­sparen.

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Hohe Sensorauflösung liefert nicht automatisch bessere Bilder. Dennoch schmücken sich Hersteller gern mit Megapixel-Rekorden. Diesmal schießt Fujifilm den Vogel ab und meldet 40 Megapixel auf einem APS-C-Sensor (23,6 x 15,8 mm). Der X-Trans CMOS 5 HR ist ein BSI-Typ wie sein Vorgänger mit 26 Megapixeln und zur Bildstabilisierung beweglich gelagert. Er besitzt aber keine Stacked-Architektur wie der X-Trans-CMOS 5 HS mit 26 Mega­pixeln, der die X-H2S in Serien auf bis zu 40 B/s beschleunigt.

Die X-H2S bleibt mit 2650 Euro preislich das Topmodell der X-Serie, während die X-H2 für 2250 Euro zu haben ist. Die Kitvariante mit dem Fujifilm XF 4/16-80 mm OIS WR kostet 2750 Euro, das Standardzoom allein aber mindestens 850 Euro; die smarte Kombi entlastet das Budget also um 350 Euro. Das ändert aber nichts daran, dass die X-H2 als APS-C-Kamera in der Preisklasse gehobener KB-Modelle mitspielt.

Gehäuse und Ausstattung

Das Magnesiumgehäuse der X-H2 ist identisch mit dem der X-H2S: solide, gut verarbeitet und abgedichtet gegen Staub und Spritzwasser. Mit einem Objektiv mit dem Namenszusatz WR („water repellent“, wasserabweisend) ist man auch für Ausflüge in feuchtes oder staubiges Klima gut gerüstet.

Der markante Handgriff ist groß genug für durchschnittliche Hände und sorgt auch mit schwereren Objektiven für gutes Handling. Das Gehäusegewicht ist mit 660 Gramm moderat. Ener­gie liefert der Lithium-Ionen-Akku NP-W235 (2200 mA), den Fujifilm bereits mit der X-T4 eingeführt hat. Zum Aufladen in der Kamera wird ein USB-C-Netzteil mitgeliefert, das auch Dauerstrom liefern kann. Ein externes Ladegerät für zwei Akkus (BC-W235) ist optional für circa 55 Euro erhältlich.

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Mit Programmwahlrad, Schulterdisplay und Endlosrädern für Daumen und Zeigefinger orientiert sich das Bedienkonzept der X-H2 am Mainstream. Dedizierte Einstellräder für Verschlusszeiten, ISO und Belichtungskorrektur, wie man sie von den X-T-Modellen kennt, gibt es nicht mehr.
© Fujifilm

Mit der X-H2S wurden zwei Batteriegriffe vorgestellt, die mit der X-H2 kom­patibel sind; sie verwenden jeweils zwei Akkus vom Typ NP-W235. Der VG-XH kostet 450 Euro und hat einen zweiten Satz Bedienelemente für Hochformataufnahmen. Der FT-XH (1100 Euro) ist für Presse-, Sport- und Studiofoto­grafen gedacht, die auf schnelle Datenkommunikation mit Agenturen und Redaktionen angewiesen sind. Dank LAN-Buchse lässt er sich kabelgebunden, auf WLAN-Basis aber auch drahtlos in eine Netzwerkumgebung einbinden. Tethered-Shooting im Studio ist ebenfalls auf beiden Wegen möglich.

Wie in dieser Preisklasse zu erwarten, hat die X-H2 zwei Steckplätze für Speicherkarten; der eine ist für SD-Karten (UHS-I/II-kompatibel), der andere für CFexpress-Karten (Typ B) ausgelegt. Das Anschlussfeld ist reich bestückt: Neben USB-C (3.2 Gen2 Typ C) gibt es eine HDMI-Buchse in der großen Typ-A-Version, Miniklinken-Anschlüsse für Kopfhörer und Stereomikrofon sowie eine Remote-Buchse für einen kabelgebundenen Fernauslöser (RR-100, circa 39 Euro). Zur Drahtloskommunikation mit Smartphone oder Tablet hat die Kamera Blue­tooth 4.2 und WLAN an Bord. Die dafür benötigte App heißt Fujifilm Camera Remote

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Auf der Rückseite ist viel Platz für eine überschaubare Anzahl an Bedienelementen – das reduziert die Gefahr von Fehl­bedienungen. Das Display lässt sich drehen und schwenken.
© Fujifilm

Sucher und Monitor

Den OLED-Sucher haben wir bereits bei der X-H2S schätzen gelernt. Er bietet eine Auflösung von 1 920 000 RGB-Pixeln und eine 0,8-fache effektive Vergrößerung (KB-äquivalent). Mit ihrer hohen Sucherauflösung schließt die X-H2 zu Kleinbildmodellen wie Canon EOS R5 oder Panasonic S1R auf; bei der Sucherbildgröße ist die Fujifilm gleichauf mit der Nikon Z6/Z7 II.

Das Sucherbild überzeugt durch natürliche Farben und Kontraste. Die Farbsättigung erschien uns etwas hoch, darum wählten wir eine Absenkung um drei von fünf möglichen Stufen („EVF-Farbe“). Für die Sucherhelligkeit gibt es wie üblich einen manuellen und einen automatischen Modus. Auch im Auto-Betrieb kann man eine insgesamt hellere oder dunklere Darstellung wählen (± 5 Stufen). Die Option „Natürliche Live-Ansicht“ reduziert Kontrast und Farbsättigung im Sucherbild, Film­simulationen werden deaktiviert.

Unter „Power Management“ im Einstellungen-Menü setzen Sie Prioritäten für die Bilddarstellung im Sucher und am TFT-Monitor. Sie entscheiden, ob es Ihnen mehr auf die Auflösung oder Restlichtverwertung ankommt. Die maximale Bildfrequenz des Suchers beträgt 120 B/s. Bei der ebenfalls möglichen Einstellung auf 240 B/s handelt es sich laut Fujifilm um eine „Simula­tion“ auf Kosten der Sucherauflösung – als Standardeinstellung ungeeignet.

Der 3 Zoll große Monitor mit einer Auflösung von 540 000 RGB-Bildpunkten ist dreh- und schwenkbar gelagert, lässt sich also auch seitlich ausklappen und in eine für Selfies geeignete Posi­tion bringen. Seine Touch-Funktiona­lität erstreckt sich auf Touch-AF mit und ohne Auslösung, auf einige Wieder­gabefunktionen und auf das Navigieren im Schnelleinstellmenü.

Fujifilm-X-H2_Pixel-Shift
Das Bild links ist eine Einzelaufnahme mit 40 Megapixeln, das mittlere Bild eine 160-MP-Datei. Zu Vergleichszwecken wurde die Originaldatei (circa 131 x 87 cm bei 300 dpi) auf die Größe der Einzelaufnahme (circa 65 x 44 cm) heruntergerechnet. Der Bildausschnitt misst 5,36 x 7,5 cm bei 300 dpi. Das Bild rechts zeigt einen Ausschnitt eines zweiten Testmotivs mit Farbartefakten, vermutlich aufgrund minimaler Bewegung des Motivs oder Vibrationen des Stativs.
© Karl Stechl

Autofokus und Verschluss

Mit der Sensorauflösung steigt bei der X-H2 die Anzahl der Phasendetektions­pixel auf dem Sensor im Vergleich zur X-H2S – von 2,16 auf 3,33 Millionen. Laut Hersteller erhöht das die AF-Genauigkeit. Beim AF-Tracking dagegen hat die X-H2S wohl aufgrund ihres Stacked-CMOS die Nase vorn, da sie bis zu 120 AF-Berechnungen pro Sekunde schafft – 26 sind es bei der X-H2.

Zur Motiverkennung nutzt die Neue den KI-basierten AF-Algorithmus mit Deep-Learning-Technologie aus der X-H2S. Die Gesichts-/Augenerkennung funktioniert gut, auch beim Verfolgen von Personen in Bewegung. Wurde ein Gesicht oder Auge erkannt, kann man mittels AF-Joystick zu einer anderen Person wechseln. Wählt man die „Objekterkennung“, fokussiert das System wahlweise auf Tiere, Vögel, Autos, Motor-/Fahrräder, Flugzeuge und Züge.

Trotz der höheren Anzahl an Phasendetektionspixeln am Sensor bleiben die Eckdaten des AF-Systems gleich: Man hat Zugriff auf bis zu 425 Messfelder, die alle Phasen- und Kontrastmessung beherrschen. Bei Einzelfeldmessung wählt man zwischen sechs Messfeldgrößen; Zonen stehen in drei Größen mit 9, 25 und 49 Messpunkten bereit.

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Um bei der Messfeldwahl mittels Joystick schneller von A nach B zu kommen, lässt sich die Anzahl der Messfelder auf 117 begrenzen. Bei der Zonenmessung wird automatisch auf 117 Felder umgeschaltet. Man kann das Fokussieren aber auch der Messfeldautomatik (Weit/Verfolgung) überlassen. Für den kontinuierlichen Autofokus (AF-C) gibt es fünf Presets, ein sechstes Set erlaubt individuelle Einstellungen auf Basis von drei Parametern.

Mit dem mechanischen Verschluss, der angenehm weich und geräuscharm arbeitet, sind Belichtungszeiten zwischen 1/8000 und 900 s möglich. Der elektronische Verschluss erreicht einen Rekordwert für Kurzzeitbelichtungen: 1/180 000 s. Die Blitzsynchronzeit mit dem mechanischen Verschluss beträgt 1/250 s. Blitzen mit dem elektronischen Shutter (bis 1/125 s) ist möglich, wenn das Systemblitzgerät die High-Speed-Synchronisation (HSS) beherrscht. Als Grenze für den Rolling-Shutter-Effekt bei Videos gibt Fujifilm 1/88 s an; 1/180 s sind es mit der X-H2S.

Die Serienbildgeschwindigkeit beträgt maximal 15 B/s mit dem mechanischen und 20 B/s mit dem elektronischen Verschluss, in beiden Fällen ohne Sucher-Blackout. Der Unterschied: Mit dem elektronischen Verschluss und 20 B/s muss man einen 1,29-fachen Crop (Bildausschnitt) in Kauf nehmen. Mit dem mechanischen Verschluss und einer schnellen SD-Karte (Sony Tough, 64 GB, 300 MB/s) waren mehr als 700 JPEGs und 76 RAWs möglich, mit der ­CFexpress-Karte (Lexar Prof. 128 GB, 1750 MB/s) deutlich mehr.

Fujifilm-X-H2_Menue01
Die Helligkeit des Sucherbilds lässt sich nicht nur manuell einstellen, sondern auch im ­Automatik-Modus beeinflussen (± 5 Stufen) (links). Die X-H2 stellt nicht weniger als sieben Custom-Speicher für unterschiedliche Motivszenarien oder individuelle Präferenzen zur Wahl (rechts).
© Karl Stechl

Foto und Video

Das arretierbare Modusrad links vom Sucherhöcker gewährt Zugriff auf die Belichtungsprogramme (P, S, A, M), den Videomodus, Filtereffekte und sieben (!) Anwenderspeicher (C1 bis C7). Die für Fujifilm typischen Filmsimulationen erreicht man dagegen über das Haupt- oder Schnelleinstellmenü.

Über die Drive-Taste links vom Sucher­einblick kommt man ins Auswahlmenü für Serienbildmodi (schnell/langsam) und Bracketing-Funktionen (Belichtung, ISO, Weißabgleich, HDR, Filmsimula­tion, Dynamikbereich und Fokus). Auch Mehrfachbelichtungen und Panoramaaufnahmen sind möglich. Neu bei der X-H2 ist die „Pixel-Shift-Multi-Aufnahme“ (siehe Kasten), mit der sich 160-Megapixel-Bilder erzeugen lassen.

Als Dateiformate stehen JPEG (Normal/Fine), HEIF mit 10-Bit-Farbkodierung und 14-Bit-RAW in drei Varianten zur Verfügung: unkomprimiert, komprimiert und verlustfrei komprimiert. Falls gerade keine Software zum Öffnen von HEIF-Dateien zur Hand ist, ermöglicht die X-H2 eine interne Konvertierung in TIFF (8/16 Bit) oder JPEG.

Fujifilm-X-H2_Menue02
Mit dem elektronischen Verschluss kann die X-H2 bis zu 20 Serienbilder pro Sekunde aufnehmen, allerdings mit 1,29-fachem Crop (links). Wählt man „Objekterkennung“, so wird die Gesichts-/Augenerkennung für ­Personen automatisch deaktiviert und umgekehrt (rechts).
© Karl Stechl

Als erste Fujifilm-Kamera filmt die X-H2 in 8K-Auflösung (7680 x 4329 Pixel) mit bis zu 30 B/s (4K mit 60 B/s). Die Kamera unterstützt den ProRes-Video-Codec von Apple und ermöglicht sogar Highend-Videoaufnahmen mit ProRes RAW und Blackmagic RAW via HDMI auf einen externen Rekorder.

Eine neue Videofunktion ist der Fokus-Indikator für manuelles Scharfstellen in der Sucher-/Monitoranzeige: Man dreht den Fokusring am Objektiv, bis ein kleiner Pfeil einer Strichmarke gegenübersteht und die Anzeige von Weiß auf Grün wechselt. Die Zebramuster-Funktion assistiert beim Einstellen der korrek­ten Belichtung, indem sie überbelichtete Bildpartien schwarzweiß schraffiert.

Vor allem im Hinblick auf 8K-Videos ist der Ventilator (FAN-001, circa 200 Euro) interessant, der an die Rückseite der Kamera geschraubt wird, nachdem man das Display nach außen geklappt hat. Er kühlt die Kamera (von der er mit Strom vesorgt wird) und verlängert so die Betriebsdauer bei temperatur­kritischen Anwendungen.

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Wenn mehrere Tiere oder Menschen im Bild sind, kann man mit dem AF-Joystick von einem erkannten Ziel zum nächsten wechseln (links). Das manuelle Fokussieren im Video­modus unterstützt der Fokus-Indikator; bei korrekter Einstellung wechselt die Farbe von Weiß auf Grün (rechts).
© Karl Stechl

Bedienkonzept

Bei der X-H2/X-H2S setzt Fujifilm auf ein am Mainstream orientiertes Be­dien­konzept. Das bedeutet den Verzicht auf dedizierte Einstellräder für Verschlusszeiten, ISO und Belichtungskorrektur wie bei der X-T4. Es gibt nur noch zwei Endlosräder mit variabler Funktion, dazu ein Modusrad für Belichtungsprogramme und ein beleuchtbares Schulterdisplay, das den TFT-Monitor an der Rückseite um ein weiteres Anzeigeinstrument ergänzt.

Rechts vom Schulterdisplay bilden drei Bedientasten eine gedachte Linie in Richtung Auslöse- und Videostartknopf. An zwei Tasten suggeriert die Beschriftung (ISO und WB) feste Funktionen, sie lassen sich aber auch umwidmen. Die dritte Taste ist eine von sieben Funktionstasten, zu denen auch die vier Richtungstasten des Multifunktionswählers gehören. Weitere Tasten wie AEL oder AF-on lassen sich ebenfalls umfunktionieren. Bei aktivierter Touch-Funktionalität kann man Wischbewegungen am Monitor zusätzlich mit bestimmten Aktionen verknüpfen.

Senkrecht angeordnete Karteireiter, denen bis zu vier Menüseiten mit bis zu acht Zeilen pro Seite zugeordnet sind, gliedern das Hauptmenü. Von den Menüzeilen gelangt man mit der Rechtstaste auf weitere Einstellebenen, was manchmal verschachtelt wirkt und den Überblick erschwert. Das Schnell­einstellmenü (Q-Taste) überzeugt mit einer variablen Anzahl an Funktionsfeldern (4, 6, 12 und 16). Die Zuordnung von Funktionen ist ebenso individualisierbar wie die Anordnung der Felder. Anders als im Hauptmenü kann man im Q-Menü per Touch navigieren.

Bildqualität

Mit dem X-Trans-CMOS 5 HR (40,2 MP) knackt die X-H2 als erste APS-C-Kamera die 3000er-Marke: 3089/2550 LP/BH ermittelte das Testlabor als maximale Auflösung. Erreicht wird dieser Wert überraschenderweise bei ISO 400 und nicht bei der Eingangsempfindlichkeit (ISO 125). Auch der Dead-Leaves-Wert für kontrastreiche Strukturen ist bei ISO 400 etwas höher (1312 LP/BH gegenüber 1241 LP/BH), der DL-Wert für kontrastarme Strukturen vergleichbar (1124 zu 1196 LP/BH). Somit spricht einiges dafür, ISO 400 als Standardeinstellung zu verwenden, zumal sich das Rauschen dabei kaum verändert (VN 1,5 statt 1,2).

Generell sind die DL-Werte bei der X-H2 niedriger als bei Kameras mit Kleinbildsensor und vergleichbarer Auflösung. Niedrigkontrastige Texturen wie Blattwerk wirken dann eher mal verwaschen, statt klar akzentuiert. Bis ISO 1600 bleiben die DL-Werte auf einem akzeptablen Niveau (1016/839 LP/BH), stürzen bei ISO 3200 aber regelrecht ab (527/268 LP/BH), während das Bildrauschen von VN 1,6 auf 2,1 steigt. Mit ISO 3200 sind dennoch akzeptable Bildergebnisse möglich, ISO 6400 empfehlen wir dagegen nicht mehr.

Der Weg über RAW ist beim X-Trans-Sensor kein Patentrezept für bessere Bildergebnisse. Meist kostet es einige Mühe, um mit RAWs auf das Qualitätsniveau der JPEGs aus der Kamera zu kommen, geschweige denn, darüber hinaus. Zumindest gilt das für Adobe RAW (Photoshop/Lightroom), den Standard-RAW-Konverter in unseren Labortests.

Fazit

Die X-H2 erreicht zwar nicht ganz die Bildqualität der besten Kleinbildkameras, vor allem bei höheren ISO-Einstellungen. Aber in Kombination mit den sehr attraktiven Fujinon-Festbrennweiten ist sie eine sehr starke Alternative: Für rund 2250 Euro erhält man ein hervorragendes Kameragehäuse, ­einen hochauflösenden OLED-Sucher, ein flexibles und leistungsfähiges AF-System sowie einen ­dualen Kartenschacht für SD- und CFexpress-Karten. Zudem bietet die X-H2 als erste APS-C-­Kamera auch 8K-Videoauflösung. Mit diesem Leistungsumfang ist die X-H2 in ihrer Sensorklasse fast ein Unikat, allenfalls die Canon EOS R7 mit ihrem 32-MP-Sensor kommt derzeit als Verfolgerin in ­Betracht. Dazu müsste Canon sein Angebot an APS-C-Objektiven allerdings ebenso breit ­fächern, wie das bei Fujifilm der Fall ist.

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